...Als ich also im September 1992 zufällig beim Einkauf im Supermarkt ("Tengelmann") ins Zeitungsregal blicke, blinselt mich verhängnisvollerweise das Deckblatt der aktuellen Ausgabe der "video" an.
Im Vorwort spricht Ulrich v. Löhneysen zu mir. Der Name hatte damals natürlich keinerlei Bedeutung für mich. Dass er Jahre später der Chefredakteur der einzigen erwähnenswerten deutschsprachigen Publikation zu Heimkinotechnik ("audiovision") werden sollte, wusste ich damals nicht.
Was der Begriff "Heimkino" bedeutet, wusste ich damals auch nicht. Für mich bestand die audiovisuelle Welt aus Stereoanlagen, VHS-Videorekordern und Fernsehern. Meine damalige (ich war gerade 16 Jahre alt) Stereoanlage für ca. 3000,- DM entsprach in etwa meinem jugendlichen Bewusstseinshorizont in diesen Dingen. Wohl wusste ich natürlich, dass man für eine "High-End-Anlage" locker das 10-fache und auch mehr ausgeben kann. Jedenfalls erreicht im Inhaltsverzeichnis folgende Message über das Auge mein Hirn:
Irgendein unbekanntes Etwas sollte also preislich etwa in einem Bereich anfangen, der für mich damals vollkommen unerschwinglich war. Was konnte das sein? Schnell also die verlinkte Seite aufgeschlagen, überkommt mich eine Mischung aus dem Gefühl einer Verunsicherung über seltsame Gerätegattungen, die ich beim dargebotenen Anblick zunächst nicht klar deuten kann, und dem relativ definitiven Manifest, dass soeben eine völlig neue, fokussierte Zielrichtung für sämtliche finanziellen Mittel die mir zur Verfügung stehen und stehen werden eingeschlagen wurde.
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Was bitte ist ein Röhrenprojektor, ein Dolby Surround Dekoder, eine Mehrkanalendstufe und ein Laserdiscplayer? Naja, so hat alles jedenfalls ganz unspektakulär angefangen.
Wie konnte ich damals ahnen, dass die in diesem Artikel beschriebene Anlage zehn Jahre später, also im Jahr 2002 schon derart veraltet sein würde, dass ich - mittlerweile zu den Kennern der Materie gehörend - nur noch ein müdes Lächeln für sie übrig haben würde: Stumpfer ProLogic-4-Kanal-Sound statt diskretem Mehrkanalton (AC3, dts), Analogvideo von LaserDisc anstatt feiner Digitalkost von der DVD, Interlacedvideo statt progressiver Zuspielung. Kein Wörtchen wird verloren über den Einfluss der Leinwandqualität. Von der vollkommenen Absenz einer Leinwandmaskierung für Cinemascopefilme, einer Lichtsteuerungsanlage und eines Kinovorhangs ganz abgesehen. Tsja, so ändern sich die Ansprüche bei einem langjährig betriebenen Hobby, bei dem einem der technische Fortschritt mit Siebenmeilenstiefeln vorausmarschiert.