Leinwandformate und deren Kaschierung
4:3-Leinwand mit vertikal einfahrendem Kasch
Vorteile
- max. Bildfläche bei 4:3, dadurch besonders für TV/PC-dominante
Anwendungen geeignet
- minimierte Einbrandgefahr bei CRPs
- maximale Licht/Schärfeausbeute bei 4:3-Beamern und allen Bildformaten
Nachteile
- geringere Bildfläche bei den cineastisch relevanten, "flachen"
Formaten
- bei großen Bildbreiten wird die Kaschierung zunehmend problematischer
- Leinwand ist sperrig, bedingt durch die große Höhe fällt
bei üblichen Raumhöhen die Bildbreite, und damit bei den flachen
Bildformaten die Leinwandfläche, gering aus
16:9-Leinwand mit 4-Way-Kasch
Vorteile
- max. Bildfläche bei 16:9, also dem "native"-Format der DVD
und von HDTV
- dadurch erhält das technisch beste Bild auf dem Medium (Pixelanzahl)
auch die hellste und flächenmäßig größte Repräsentation
auf der Leinwand
- technisch schlechter übertragbare Formate (CS) bzw. cineastisch weniger
relevante Materialien (PC/TV in 4:3) erhalten eine geringere Helligkeit und
Bildgröße gegenüber 16:9
- optimale Licht/Schärfeausbeute bei 16:9-Panelbeamern
- Einbrandgefahr ähnlich 4:3-Leinwand, nur bei häufiger Nutzung
von 4:3 bedenklich
- Bei üblichen Raumhöhen ist gegenüber einer 4:3-Leinwand i.d.R.
eine größere Bildgröße für die Kinoformate (1.85
und 2.35) realisierbar
Nachteile
- bei großen Bildbreiten wird die Oben/Unten-Kaschierung zunehmend problematischer
- zusätzlicher konstruktiver Aufwand für die Links/Rechts-Kaschierung
- um den zusätzlichen Aufwand für den 4:3-Kasch zu meiden, wird
dieser wohl oft einfach weggelassen
- geringere Bildfläche bei allen anderen Formaten
- PC-Projektionen bereiten auflösungsbedingt Probleme im Windowboxed-Fenster
(mögl. Abhillfe: Zweitprojektor speziell für 4:3)
21:9-Leinwand mit horizontal einfahrendem Kasch
Vorteile
- geringer Konstruktionsaufwand des Kaschs (einfache Schals links/rechts auf
Vorhangschienen)
- max. Bildgröße bei Cinemascope, dadurch kommt das "Königsformat"
psychologisch am besten zur Geltung
- Bei üblichen Raumhöhen ist gegenüber einer 4:3-Leinwand i.d.R.
eine größere Bildgröße für die Kinoformate (1.85
und 2.35) realisierbar
- die Bildgröße des Königsformats bei üblichen Raumhöhen
ist maximiert gegenüber allen anderen Leinwandformaten
Nachteile
- Positionierung der Lautsprecher L/R problematisch: sind diese weit außen,
werden sie bei den schmalen Bildformaten vom Kasch verdeckt, bringt man sie
weiter zusammen, leidet die "Stereobasis" bei CS
- geringe Lichtausbeute bei den "quadratischeren" Formaten
- Auflösungsverlust bei den "quadratischen" Formaten
- dadurch kommen die auf 16:9 und 4:3-Medien "vollformatig", d.h.
ohne Balken gespeicherten Filme, die technisich bedingt die höhere Detailauflösung
haben, projektionsseitig benachteiligt gegenüber CS auf die Leinwand
- max. Einbrandgefahr von Masken in der Phosphorschhicht bei CRPs bei allen
Formaten außer CS
- 4:3-Projektionen (PC/TV) sind nur als absolute Notlösungen anzusehen
(sinnvolle Abhillfe: Zweitprojektor speziell für 4:3)
"Gleiche Leinwandfläche bei allen Bildformaten"-Leinwand mit
4-Way-Kasch
Vorteile
- wie der Name schon sagt: objektiv gleiche Leinwandfläche bei allen
Bildformaten
Nachteile
- suboptimale Panel/Phosphorausnutzung bei allen Bildformaten außer
CS (Auflösung/Helligkeit)
- max. konstruktiver Aufwand für die Kaschierung (siehe 16:9-Leinwand)
Anmerkungen:
- Ausgefallene Bildformate (1.25-IMAX, 1.375-Stummfilm, 1.50-Dias, 1.66-Europa-WS,
1.85-US-WS, 2.20-70mm, 2.66-anamorphic-70mm, etc.) werden hier (um die Sache
nicht zu verkomplizieren) nicht betrachtet
- Sonderprojektionslösungen mit Wechelobjektiven/Anamorphoten werden
auch nicht betrachtet
1.85 und 16:9 (1.78:1) werden hier quasi "in einen Topf geworfen"
Glossar:
- 21:9 ~ 2.35:1 = CS = Cinemascope = Panavision = Königsformat
- CRP = Cathode Ray tube Projector = "Röhrenprojektor"
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(Roland Tobiasch)