Event |
Datum |
Strecke [km] |
Höhenmeter (Rad / Laufen) | Schwimmen/ |
Radfahren |
Laufen | Gesamtzeit |
Bemerkungen und Ausreden |
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HerzoCross |
01.03.2015 |
4.3 / 15 / 2.5 |
- |
- |
- |
1:26:10 |
Duathlon |
|
HerzoCross |
02.03.2014 |
4.3 / 15 / 2.5 |
- |
- |
- |
1:20:18 |
Duathlon | |
HerzoCross |
04.03.2012 |
4.3 / 15 / 2.5 |
- |
- |
- |
1:15:25 |
Duathlon |
|
HerzoCross |
06.03.2011 |
4.3 / 15 / 2.5 |
- |
- |
- |
1:10:33 |
Duathlon |
|
Challenge Roth | 18.07.2010 |
3.8 / 180 / 42.2 |
01:45:43 |
05:43:11 (-8min) |
04:55:52 |
12:43:06 |
8min Zeitstrafe | |
Highwayman Fürth | 11.07.2010 |
1.5 / 40 / 10 |
00:39:32 |
01:22:16 |
01:07:22 |
03:09:10 |
Radzeit schließt beide Wechselzonen mit ein, 11min Plattfuß | |
Triathlon Hof | 27.07.2008 |
1.5 / 40 / 10 |
320 / 90 hm (laut HAC4) |
00:45:08 |
01:31:31 |
01:06:14 |
03:22:53 |
Radzeit schließt beide Wechselzonen mit ein 1) |
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1) Nettoschnitt laut Farradtacho 28.2 km/h
4.3 Laufen / 15 Radfahren / 2.5 Laufen
Mit minimalst vorstellbarer Motivation stehe ich am Wettkampfmorgen auf. Es schneit und die Außentemperatur ist wohl knapp über Null Grad Celsius (geschätzt durch erfahrenen Blick aus dem Fenster). Die einzigen zwei Dinge die mich zu dem eigentlich unsinnigen Tun antreiben. A) Mein Arbeitgeber ist der titelgebende Hauptsponsor der Veranstaltung und es soll nicht wie vor zwei Jahren nochmal vorkommen, dass peinlicherweise nur zwei Mitarbeiter an dem Event teilnehmen. B) Ich will sehen, ob ich meine Serie der stetigen Verschlechterung des Wettkampfergebnisses weiterführen kann. Die Chancen stehen gut. Nach der Grenzsteintrophy 2012 habe ich eigentlich mit dem Radsport weitestgehend aufgehört. Letzte Saison konnte ich alle Sportereignisse soweit vereiteln, dass man keinerlei Trainingseffekt daraus ableiten könnte. Man erinnere sich: Kettenpanne & Disqualifikation beim Dolomitenmarathon, Reifenpanne am Challenge Roth, Fahrrad-fliegt-nach-Island-statt-nach-Norwegen-Aktion bei Trondheim-Oslo und eine völlig verregnete Teilnahme am einizigen RTF soweit ich weiss, wo es dann auch nur noch ums Durchkommen ging. Aber die Rechnung geht auf. Während ich bei der zweiten und dritten Teilnahme meine Zielzeit um je 5 Minuten ausbauen konnte, konnte ich diesmal noch eins drauflegen und mich sogar um weitere 6(!) Minuten verbessern. Für die Zukunft muss aber Folgendes bedacht werden: Es gibt ein Zeitlimit von 2 Stunden sodass nur noch etwa sechs mal in diesem Ausmaß gesteigert werden kann. Die langsamsten Teilnehmer dieses Jahr waren mit 1h37min nur noch 9 Minuten langsamer als ich, d.h. ich wäre hochgerechnet bereits im Jahr 2017 die rote Laterne und würde dann vielleicht den Rennbetrieb unnötig aufhalten. Man wird sehen. Heute ist es jedenfalls sehr gut gelaufen.
4.3 Laufen / 15 Radfahren / 2.5 Laufen
Die erste offiziell von der VIPA gesponsorte Sportveranstaltung.
1.5 - 40 - 10
Kleine Vorübung für Roth eine Woche später. Leider wurde ich von meinem Kollegen Michael Balling deklassiert. Dieser hatte eine Woche lang zuvor gejammert, dass er sich sorgt, dass Schwimmzeitlimit von 40 Minuten zu bestehen. Letztlich ist er dann 5 Sekunden vor mir aus dem Wasser raus. So war das nicht abgemacht! Deshalb war ich auch einige Tage lang sehr mißgestimmt. Das Radfahren mit meinem Peugeot Aspin auf der Südwesttangente lief anfangs sehr gut. Hatte 6-Minuten-Rundenzeiten auf der 3.9km langen Strecke bis zum Ende 6. Runde. Das ist ein perfekter Schnitt von 39km/h auf einem normalen Rennrad. Dann war die Luft raus. Und zwar aber nicht aus mir, sondern aus dem hinteren Schlauch. Das 11-minütige Flicken (der Reifen wollte auch absolut überhaupt nicht weder von der Felge runter noch hinterher wieder rauf) sowie die Wechselzonen, in denen ich mir viel Zeit gelassen habe, während ich mir nicht bewusst war, dass die Zeitmessung diese nicht separat aufführt, haben mir dann leider die Tabellenzeit fürs Radfahren - meine einzige gute Disziplin - total runtergezogen. Das Laufen ging dann noch, war aber nicht herausragend. Herr Balling hat mit genau 13 Minuten Vorsprung gefinisht. Meine Gesamtzeit war 3:09:10.
3.8 - 180 - 42.195
Start war für mich um 0735. Das Schwimmen war die Disziplin, bei der ich mir die wenigsten Hoffnungen aber auch wenigsten Sorgen gemacht habe. Die Zeit in den Trainings war absolut konstant bei 1h45m, Durchhalteprobleme nicht in Sicht. Um keine Probleme beim Massenstart zu bekommen, habe ich mich gleich für die hinterste Startgruppe eingetragen und bin innerhalb dieser auch ganz hinten - nach dem Getümmel - losgeschwommen. Effektiv bin ich dadurch vermutlich sogar ab Startschuss gerechnet 50m mehr geschwommen. Die Angst vor der Überrundung durch die schnellsten Staffelschwimmer, die 65 Minuten nach mir gestartet sind und ca. 43 Minuten benötigen, war zum Glück unbegründet. Der extra gekaufte (40-Euro-LIDL-Tauch-)Neoprenanzug blieb angesichts der Wassertemperatur ungenutzt. Allerdings war ich der einzige Schwimmer, der nur in Badehose Brust geschwommen ist. Der Versuch, im Rahmen eines Kraulcrashkurses in einer Hand voll Terminen das Kraulen zu lernen verlief leider ergebnislos.
Gesamttraingsumfang:
Holgis geliehene Zeitfahrmaschine hat weitestgehend wunderbar gespielt. Nur am Anfang ging der linke Schalthebel dergestalt nicht, dass sich die kleine Scheibe nicht einlegen lassen wollte. Somit hatte ich an einem kleineren Anstieg Mühe, hinaufzukommen. Durch die Schräglage der Kette konnte ich auch nur auf dem zweiten Ritzel fahren, insgesamt also ca. im vierten Gang der ohnehin nicht allzu kurz übersetzten Zeitfahrmaschine.
Hätte ich das mit dem Aerodynamikthema in Sachen Laufräder früher realisiert wären vielleicht bei gleichem Kraftaufwand noch paar Minuten rauszuholen gewesen. Eine Woche später habe ich dann angefangen, mit Messerspeichen und Hochprofilfelgen herumzuexperimentieren.
Einmal musste eine 8-minütige Zeitstrafe wegen Windschattenfahrens verbüßen. Meiner Meinung nach unberechtigterweise.
Das Laufen war im Vorfeld die große Variable. Schließlich habe ich seit meinem letzten Marathon in Berlin 2008 fast nichts mehr gemacht. Erst ca. 2 Monate vorm Termin habe ich begonnen gelegentlich die 8,5km zur Arbeit und/oder heimwärts zu laufen. Die Dokumentation spricht über den Zeitraum der letzten 10 Wochen vorm Start von 18 Stück dieser "Einheiten" zzgl. einmal 12,9km von der Arbeit zum Biergarten als längste Trainingseinheit überhaupt. Die Doku sagt desweiteren: "Gesamttrainingumfang" 2009: (zufällig) 42km, 2010: 201km incl. Highwayman :-)
Insofern habe ich selbst nicht ansatzweise damit gerechnet, im Wettkampf mehr als 10km laufend zurückzulegen. Vielmehr hab ich mich darauf eingestellt, den ganzen Marathon gehend oder humpelnd zu absolvieren. Aber es kam alles anders. Nach der Wechselzone habe ich überhaupt nicht gespürt, dass ich an dem Tag schon irgendwas gemacht habe. Stattdesssen habe ich mich am ersten Kilometer schön mit einem Kollegen unterhalten, der zufällig gleichzeitig mit mir am Marathon gestartet ist und musste ihn etwas anstacheln, weil er sonst nicht in die Potten gekommen wäre.
Letztlich habe ich mir dann meine Laufstrecke in überschaubare Blöcke à 10km partitioniert. Dazwischen bin ich immer exakt einen Kilometer gegangen. Somit hatte ich sowohl immer ein Nahziel vor Augen, sowie Belohnung und Erholung. Kilometer 1-10 wurde also gelaufen, 11 gegangen, 12-21 gelaufen, 22 gegangen, 23-32 gelaufen, 33 gegangen und 34-Ende wieder gelaufen. So konnte ich diese Disziplin sehr gut meistern. Erst die letzten 2-3km war ich schon etwas geschwächt, weil es bei dem Paradelaufen in der Rother Innenstadt auf der neuen Strecke immer wieder etwas rauf und runter geht. Dass es aber insgesamt gesehen so gut lief kann ich im Grunde bis heute nicht verstehen. Vermutlich war ich einfach durch meine stellenweise exzessiven Radfahrten (z.B. mit MTB mehrfach 250km am Stück fahren) dermaßen auf Ausdauer konditioniert, dass das sogar aufs Laufen übergesprochen hat.
Sitzen wir doch Freitag abend im Biergarten und bequatschen was Samstag so gehen könnte, als Holgi einschränkend äußert, er könne aber eh nicht zu lange machen, da er Sonntag früh raus müsse wegen einem Triathlon in Hof. Ich also mal bißchen nachgebohrt wann denn der Start wäre, von welchen Distanzen wir hier reden und ob man sich noch kurzfristig nachmelden könnte. Das ist ja bei größeren Veranstaltungen oft nicht der Fall. Ich wollte ja schon seit Längerem einen Minitriathlon mitmachen. Erstens um mal zu sehen, wie die drei Sportarten so in der direkten Abfolge kommen, zweitens, um ein Gespür für die Wechselzonen zu bekommen und drittens, weil ich mich etwas angestachelt fühlte von der etwas abwertenden Haltung eines Bekannten (Rainer Beck) gegenüber Staffelteilnehmern an Triathlons und Einzeldisziplinlern - nur der Gesamttriathlon sei dass Maß der Dinge, so sein Wortlaut sinngemäß. Nun, das Radfahren über 40km kann ebensowenig ein Problem sein wie die 10km Laufstrecke, dachte ich mir. Und in den Untiefen meiner Erinnerung machte ich aus, dass ich vor geraumer Zeit schon mal 1500m in einem See geschwommen war. Also dachte ich mir, das wirst du schon spontan nochmal hinbekommen und die anderen Disziplinen noch hinterher - so ich denn erstmal ohne Rettungsboot aus dem Wasser gekommen bin. Die Zeit spielt ja bei der ersten Teilnahme an einem Triathlon eine untergeordnete Rolle, Hauptsache ankommen. Schnell war klar, dass ich mitmachen möchte, falls das mit dem Nachmelden möglich wäre. Leider war auf der Homepage der Veranstaltung nichts dazu zu finden und der Veranstalter Günter Neumann war zunächst telefonisch auch nicht zu erreichen. Also blieb die Spannung erhalten, ob die Sache nun steigt oder ob Sonntag Ausschlafen angesagt ist. Samstag Abend um 2230 fiel dann schließlich während eines sehr netten Telefonats mit Herrn Neumann, in dem ich in Erfahrung gebracht habe, dass Nachmeldungen unmittelbar vor derm Start möglich sind, der Startschuss für das Projekt. Gleich im Anschluss wurden Details mit Holgi abgeklärt, wie z.B. wann wo abgefahren wird und was noch alles zu beachten ist. Dabei ist z.B. herausgekommen, dass das Vorhandensein einer Radhelms zwingend erforderlich ist. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich gerade inmitten einer OpenAir-Kinosession - es war gerade Pause aufgrund des Filmrollenwechsels. Noch während der zweiten Hälfte des für nicht 100%-eingefleischte Rolling Stones Fans ohnehin stinklangweiligen "Shine A Light" wurde der Krisenplan für die kommenden Stunden aufgestellt.
Samstag abend: Heimfahren, Checkliste für Sonntag früh erstellen, Wecker stellen und ab ins Bett.
Sonntag früh: Wecker um 0430. 0545 Abfahrt von Nürnberg aus Richtung Herzogenaurach in meine Arbeitsstätte. Dort dann im Keller Rennrad+Schuhe eingesackt, im Büro den Pulsmesser. Weiter nach Fürth in meine Wohnung. Dort vom Speicher den Helm und die Satteltasche mit Ersatzschlauch geholt. Dann weiter zum TV1860-Parkplatz zum Treffpunkt um 0700, wo man sich mit einigen Vereinskollegen von Holgi getroffen hat zwecks eventueller Fahrgemeinschaften oder Einstiege in den Vereinsbus. Durch zügigen Fahrstil war ich sogar um 5 Minuten vorher dort. Letztlich sind wir dann aber doch separat mit Holgis Privatauto gefahren.
In Hof angekommen, hab ich bei der Anmeldung zufällig meinen Arbeitskollegen und Triathlonveteran Stefan Scholze getroffen. Was für eine Überraschung. Wir sind uns dann den Tag über noch öfters über den Weg gelaufen. Nachdem die Formalitäten abgehandelt waren, haben wir uns am Auto für den Start fertig gemacht. Unter anderem stand die Entscheidung an, ob ich Holgis Ersatzneoprenanzug zum Schwimmen anhaben werde oder nicht. Letztlich hab ich mich dagegen entschieden. Erstens bin ich quasi nicht reingekommen, zweitens nicht mehr raus, drittens dachte ich mir, dass man bei 22°C Wassertemperatur auch gut ohne schwimmen könnte und viertens, dass es vielleicht nicht von Vorteil ist, die mir nahezu unbekannte 1500m-Distanz auch noch in einer ungewohnten Zwangsjacke überstehen zu müssen. Dann sind wir weiter zum Bike-Check-In und zur Helmkontrolle gerollt.
Im Startbereich angekommen, habe ich dann mein Radel an seine Position eingehakt. Worauf es direkt zum zweiten unangenehmen Programmpunkt des Tages nach dem frühen Aufstehen ging, nämlich das Akklimatisieren an das als eiskalt empfundene Seewasser. Schließlich dann ca. 15 Minuten später der Startschuss um 1115. Ca. 8 Sekunden dauerte es, bis das komplette Startfeld von vielleicht 200 Neoprenmännchen sich in ein tobend-schnaubendes Schaufelrad verwandelt hat, was sich mit einer Höllengeschwindigkeit durch den See gefressen hat. Ich bin dann quasi bündig im Anschluss ins Wasser gestampft und brustschwimmenderweise in die gleiche Richtung losgezogen. Schnell war klar, dass ich der letzte sein würde. Letztlich waren es im Schwimmziel ca. 5 Minuten Rückstand auf den vorletzten. Aus der Tabelle weiter unten geht zwar hervor, dass die langsamste Frau zwar noch 2 Minuten länger gebraucht hat als ich, allerdings sind die Frauen schon um 1100, also 15 Minuten vor den Männern gestartet.
Nun ja, nach dem Verlassen des Wassers kam ich mir vor wie ein Android, der drei Körperteile Steuern kann, nämlich Oberkörper, linkes Bein und rechtes Bein. Ich konnte mich zwar bewegen, aber wie in meinem Körper hab ich mich nicht gefühlt. Dann also zur Zeitmessstation gehumpelt, Hand aufgelegt und zum Rad. "Such dir ein Rad aus!", wurde mir noch hinterher gerufen - es war nur noch meines da! Sogleich begann die Zuschauertribünenmoderation den Fokus auf mich zu richten. Folgende Sprüche wurden abgelassen, über Lautsprecher über das ganze Areal verbreitet und von der jubelnden Menge quittiert:
"Die Streckenposten freuen sich, denn soeben ist der letzte Schwimmer aus dem Wasser gekommen!"
"Roland Tobiasch vom Speed7 Racing Team, jetzt weiss man natürlich nicht, was es mit diesem Team genau auf sich hat, aber man könnte sich fragen, ob es da vielleicht einen Zusammenhang zu einem Laternenhersteller gibt...."
"Er schwimmt, wie man es zuletzt vor 26 Jahren gemacht hat. Kein Neoprenanzug und nur eine einfache Badehose"
"Er hat es überhaupt nicht eilig......er hat die Ruhe weg und zieht sich erstmal komplett um.....nein er lässt die Badehose an"
"Und nun zieht er sich schwarze Socken an......in Bayern!"
Ich habe mich meinerseits natürlich nicht von den Sprüchen beunruhigen lassen, war vielmehr gestresst, weil ich mit dem nassen Körper nicht recht in mein Radtrikot reingekommen bin - ebensowenig in die Schuhe, weil sich herausgestellt hat, dass das ein Teil reingerutscht war was blockiert hat, was ich aber nicht gespürt habe. Nun ja, dann noch flugs den Pulsgurt umgelegt, was umgehend von einem Streckenposten kommentiert wurde "Jetzt lass den Pulsgurt und fahr endlich los!". "Nix gibtz!", warf ich zurück und sprang auf mein Rad. Sofort sprang die Menge auf den Tribünen auf und rief "Nein!! Absteigen!!!" Schließlich ist das Radfahren innerhalb der Wechselzone verboten, fiel mir ein, das Rad muss geschoben werden und erst hinter der Startlinie darf aufgesessen werden. Na gut
Das Radeln war unspektakulär. Habe mich nur gewundert, dass es nur einen Verpflegungspunkt genau in der Mitte der Strecke gab. Und ich glaube der war gar nicht vom Organisationsteam sondern von Zuschauern aufrechterhalten. Man weiss es nicht. Im Grunde war ich ja selbst schuld weil ich zu wenig zu trinken von zuhause mitgenommen hatte und meine Wasserflasche schon vor dem Schwimmstart geleert habe. Man hätte es halt bloß wissen müssen.
Irgendwann kam dann der Besenwagen in Form eines Mopeds. Der Fahrer hat gefragt ob denn alles o.k. wäre und schmunzelte dann noch "Du treibst das Feld vor dir her!" Angenehm war die Art der Streckensperrung. Die Piste war nicht komplett für den Autoverkehr zu, sondern an jeder Kreuzung stand ein Streifenwagen und zwei Polizisten haben dann beim Herannahen meiner Wenigkeit mit Kellen die Autos gestoppt. So müsste es immer sein. Jedenfalls hab ich auf der gesamten Radstrecke keinen einzigen Konkurrenten angetroffen.
Der Wechsel auf die Laufstrecke verlief völlig unspektakulär. Beim Laufen habe ich dann zwei Kollegen vom TV 1860 getroffen die allerdings schon auf der zweiten Runde unterwegs waren. Irgendwann gelang es mir dann zu einem Läufer aufzuschließen und ihn schließlich auch zu überholen. Um ihn zu beruhigen rief ich herüber: "Keine Sorge, ich bin noch auf der ersten Runde!". Knurrend gab er zu verstehen, "ich auch!". Plötzlich wurde mir klar, dass ich nun der Vorletzte war. Kurz vor dem Ende der ersten Runde ergab sich noch folgende lustige Situation:
Streckenposten: "*anfeuer* Du schaffst es......nur noch 30m !!!"
Rolando: "Genau! *freu* (kurze Pause) Und dann noch 5km!"
Habe mich dann nach hinten umgedreht um ihre Reaktion darauf zu sehen. Aber sie hatte es nicht verstanden. Daraufhin hat ihr Nachbar es ihr nochmal wiederholt, worauf sie wohl dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen ein "Umpf!" ausgestoßen haben muss.
...wurde ich dann schon als der Träger der schwarzen Socke freudig erwartet. Umgehend wurden von Holgi die Finisherfotos mit ihm und mit Stefan Scholze erstellt. Bei der anschließenden Tombola habe ich dann einen riesigen Freßkorb mit allerlei lecker Wurstarten gewonnen, der die Mittagsverpflegung der folgenden Woche zweifellos sicherstellen wird. Leider ist mir der Hauptgewinn, ein Rennrad im Wert von 1000 Euro, nicht zuteil geworden. Ich hätte es doch so dringend für die TransAlp 2009 gebraucht. Naja, auch so ein perfekter Tag geworden!
Insgesamt gesehen bin ich als 218. Teilnehmer durchs Ziel gekommen oder pessimistisch gesehen als drittletzter in der Gesamtplatzierung bzw. als vorletzter männlicher Teilnehmer. Hier die etwas abgespeckte Liste mit allen mir bekannten Teilnehmern und den ersten und letzten mit drin.
Meine Recherchen haben ergeben, dass für den Triathlon folgende Schwimmtrainingseinhalten absolviert wurden.
Aus der Tabelle geht unmittelbar hervor, dass ich zwischen der letzten Traingseinheit und dem Triathlon exakt 2 Jahre und 8 Tage lang nur noch zum Duschen und Baden mit Wasser in Kontakt getreten bin. Gesamttrainingsumfang in der einen Juliwoche im Jahr 2006: 8 km. Erst einmal habe ich die 1500m am Stück (Brust) geschwommen.
Was das Radfahren angeht ist es so, dass ich seit Juni, angespornt durch die Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit", wieder relativ viele Alltagsfahrten mit dem Rad erledige. So sind innerhalb der letzten 2 Monate ca. 800 km zusammengekommen, alles auf Etappen von 15-30 km "zusammengesammelt".
Lauftrainingstechnisch waren ca. 500 km seit Saisonstart 2008 in den Beinen. Erst zwei Wochen vor dem Triathlon habe ich im Rahmen einer VIPA-Staffel als Marathonläufer am Quelle Challenge Roth teilgenommen (4h10m auf 42.2 km). Das Laufen ist somit die einzige der drei Disziplinen wo man von einem echten Training im Vorfeld sprechen kann.