Billigstrennrad mit Campagnolo-Komponenten. Am Weg ins Dolomiten-Trainingslager-I 2012 abgegriffen. Hatte mir in den Kopf gesetzt im Trainingslager ein neues Rad zu testen, idealerweise mit Campa dran und einer Übersetzung, mit der sich Passo Giau gut fahren lässt. Habe daraufhin in Alles/Quoka und ebay-Kleinanzeigen recherchiert und mir dieses Radel ausgeguckt, was ohne großen Umweg auf der Route nach Italien zu besichtigen und ggf. abzugreifen ging. Neupreis angeblich 700,- Euro. Hat jetzt im Trainingslager gleich mal die ersten alpinen 272 Kilometer unbeschadet überstanden. Kann bisher nichts schlechtes über das Rad sagen.
Erst spät der Saision, nämlich am 4. August 2010 ist es relativ spontan in den Fahrradpool eingegangen. Hatte mich ihm genähert, mich draufgesetzt und quasi sofort wohl drauf gefühlt. Dazu war ich schon seit einigen Wochen auf der Suche nach einem etwas aktuelleren Rad als meinem Peugeot Aspin mit Unterrohrschaltern was ja nun auch schon über 20 Jahre auf dem Buckel hat. Was ich suchte was ein Rad mit STI-Schalthebeln, etwas mehr Gängen als 2x7 und idealerweise eine andere Schaltung als die 105 (natürlich aber auch nicht unbedingt niederwertiger als diese). Vielleicht auch ein bischen leichter in Summe. Und dann hat es mich quasi gefunden.
Erster Renneinsatz war am 24h-Rennen am Nürburgring "Rad am Ring 2010". Dort hat es mich 12 Runden über 303,3km und fast 6000 Höhenmeter ohne Panne getragen. Eine Woche drauf gleich der nächste Renneinsatz am Ötztaler Radmarathon. Am Monatsletzten hat es dann am Weg zur Arbeit auch gleich noch seinen 1001sten Kilometer auf einer kleinen ReKomRunde runtergespult. Alles ohne Pannen soweit.
Der genaue Name des Rades ist mir nicht bekannt. Es war nach der Challenge Roth 2010 von Sonntag, 18.7. bis Mittwoch, 28.7.2010 leihweise in meiner Obhut.
Wunderbares Zeitfahrrad, klassisch mit Stahlrahmen. Vermutlich ehemals im Profieinsatz gewesen. Baujahr vermutlich in dem Dreh im 1990-1992. Holgi hat es sich für seinen ersten Ironman Roth im Jahr 2001 für 1500 Makk besorgt und mir 2010 für meinen ersten Roth Challenge als Einzelstarter zur Verfügung gestellt. Nach ca. 3 Wochen Probefahren und Herumschrauben ist letztlich nur noch der Rahmen, Teile des Lenkers die Schaltgruppe original geblieben und daneben ein Haufen abgeschraubter Teil aufgetürmt worden...
Alles aus einem Guss, Stand vom Challenge Roth
Endstand bis auf die Pedale incl. nagelneuer Laufräder
Vom BluBike wurde das komplette Vorderrad übernommen. Das wurde letztes Jahr neu gemacht mit einem frischen Nabendynamo, Speichen, Felge, Felgenband - alles frisch, weil mich der Seitenläuferdynamo irgendwann tierisch aufgeregt hat. Desweiteren ist der Lenkerauflieger, der neue LED-Scheinwerfer, sowie die Spezialpedale (eine Seite Klick / eine Seite normal) vom BluBike gerettet worden. Ursprünglich vom Peugeot-Rennrad stammt der weiße Sattel. Montiert wurde er mittels der nagelneuen Sattelstütze, mit der der Sattel auch schon für ca. 4 Wochen sein Gastspiel am BluBike hatte. Als Hauptbasis wurde das bisherige Epple-Rad meines Vaters hergenommen. Sprich Rahmen/Gabel, 7-Gang-Naben-Hinterrad, Gepäckständer und Schutzbleche. Davon ist der ge- und (unfallbedingt) verbogene Lenker rausgeflogen und durch einen geraden aus dem heimischen Regal getauscht worden. Hinten ein nagelneues breites LED-Rücklicht (B+M Selectra plus) drauf. Fertig! Problem ist, dass ich mich momentan noch nicht so ganz mit der Geometrie anfreunden kann, obwohl eigentlich kein allzugroßer Unterschied zum BluBike sein sollte.
Nachteil des Rades: Man muss es jetzt eigentlich fast absperren. Aber jetzt schau mer mal.
-update- 10.4.2010
In den ersten Wochen sind Sattel und Lenker immer weiter nach oben gerückt. Trotzdem fährt sichs immer noch ungewohnt aber irgendwie passt´s schon. Hauptsache die Geschwindigkeiten passen. Zum Saisonstart 2010 musste das iBike organisatorisch bedingt sogar in einer Gruppe Rennräder mitfahren. Prinzipiell wäre das sogar kein großes Problem gewesen, nur war die rechte hintere Achsmutter kaputt, dadurch das Hinterrad nicht fest, dadurch wiederum die Kette locker. Dazu kam, dass die Schaltnabe irgendwie kaputt ist. Gut funktionieren tun nur die Gänge 1/4/5. D.h. am Berg ist zum Glück alles o.k. aber bei forcierter Fahrt brechen die oberen zwei Gänge alle paar Sekunden durch, was mehr als unangenehm ist/war.
-update- 13.8.2010
-update- 6.6.2011
Was ist das Radel schon alles gefahren?
-update- 17.8.2009
-update- 13.8.2010
-update- 2012
Edler, unverbastelter Klassiker von ca. 1985. Alles Originalzustand. Wenig gefahren, zumindest bis ich es in die Finger bekommen habe. Der Rahmen ist natürlich nicht für den ambitionierten Sportler gedacht und somit nicht allzu verwindungssteif. Bei Bergauffahrt im ersten Gang kommt´s einem vor als ob das Lenkrohr 90° zum Sitzrohr verdreht ist. Geht aber nichts dabei kaputt. Gelegentlich fahre ich damit bischen herum, nämlich dann, wenn alle anderen Räder organisatorisch bedingt sonst wo stehen und nicht greifbar sind. Beleuchtung, Schaltung und Bremsen sind tip top, also alles kein Problem.
Das Rad gehört seit 10 Jahren meiner Mutter, die sich aber gewissermaßen weigert, es zu benutzen, weil es "schwer fährt". Ich hingegen schätze die werksfrische, da quasi unbenutzte Spectro S7-Schaltung mit Gripshift. Schön verwindungssteifer Rahmen wohl durch das fette Ofenrohr. Bremsen super. Fährt quasi wie von alleine. Nur die Lichtanlage ist recht bescheiden mit Billigdynamo + Glühbirnchenlicht. Stand der Technik halt seinerzeit insbesondere für den Preis.
Dieses Radel habe ich seit fast 20 Jahren. Irgendwann hab ich´s in Fürth-Stadeln in einer Böschung gefunden, mit heim genommen, einige Teile dazugebaut und ausgetauscht. Genau weiss man´s nicht, aber seit dem bin ich damit geschätzte 20.000 km (also quasi 1/2x der äquatoriale Erdumfang) gefahren. Es steht, seit es in meinem Besitz ist, Sommer wie Winter im Freien. Im Sommer ist es der prallen Sonneneinstrahlung ausgesetzt, im Winter der Kälte, Schnee und Salzschlacken überall. Der Wartungsaufwand war über die Jahre hinweg trotzdem praktisch Null. Somit ist es für mich in Relation zur Kilometerleistung gesehen das zuverlässigste und wirtschaftlichste Fahrzeug was ich jemals besessen habe. Manche Jahre wurde es überhaupt nicht gefahren, geschweige denn beachtet. In anderen Jahren diente und dient es mir als tägliches und nächtliches Transportmittel das niemals gemuckt und tausende Kilometer im Jahr funktioniert hat. Das Rad wird im Grunde nur vom Rost zusammengehalten. Sicherheitskritische Punkte sind eigentlich nur die Vorderradbremse und die Gabel. Im Laufe der Jahre sind folgende Teile neu hinzugekommen:
Zur Vorbeireitung auf die Tour Transalp vom 28.06. bis 04.07.2009 wurden im Jahr 2008 auf diesem Rad ca. 3000 km absolviert. 2009 werden, wenn alles glatt läuft nochmal ca. 4500 km hinzukommen.
-update- 18. 01.2010
Erste Reifenpanne (hinten) seit - ich glaube weit über einem Jahr. Dabei war die Reifenluft beim BluBike mal meine Hauptsorge. Vor einigen Jahren war mal eine Saison, ich der ich kaum einmal ohne Plattfuß auf Arbeit und wieder zurück gekommen bin.
Beim Flicken ist mir aufgefallen, dass ich wohl auch seit fast einem Jahr - nämlich seit dem Austausch des Schaltzugs und der Generalüberholung der 7-Gang-Nabe - mit falsch montierten Kurbeln gefahren bin. Nach langem Probieren und Tauschen hab ich dann zwei komplett neue Keile in die Kurbeln reingemacht und nun ists wieder gut. Vorher - Nachher:
------>
Und dann war ja noch das Thema Sattel. Dieser ist schon wieder schief. Genau wie der letzte auch. Nun ist mir aber langsam der Kragen geplatzt mit diesem schrottigen alten Sattelsystem. Wobei diesmal konnte das System eigentlich gar nichts dafür, denn der Sattel ist wirklich gebrochen - das hätte bei jedem heutigen Sportsattel auch passieren können. Nachdem nun aber noch der Original Rennradsattel vom Peugeot Aspin zuhause herumliegt, habe ich mir flugs eine neue Patentsattelstütze, mit 25.4 mm Rohrdurchmesser besorgt, die ja vom System her viel robuster sind und die in den alten Rahmen hineinpasst, und schon ist alles paletti. Im Grunde habe ich damit zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Die alte Sattelstütze war nämlich auch ultra zu kurz. Mit der hab ich immer im Kompromissbereich gefahren, nämlich viel zu wenig im Rahmen drin und trotzdem die Sitzposition zu tief gehabt.
Und soo schaut das BluBike Stand 18.01.2010 aus
Das BluBike wurde im März 2010 geschlachtet und lebt jetzt in Teilen im Epple iBike weiter. Es hat unter mir trotz fast auf Null reduzierten Wartungsaufwand vermutlich geschätzt fast 1x den Erdäquatorumfang von ca. 40.000km Asphalt gefressen. Genau weiss man´s natürlich nicht. Entweder wird es jetzt verschrottet oder neu aufgebaut (Rahmen+Gabel schleifen+lackieren, Brooks-Sattel drauf, gute Bremse ran, hinten das Ganze vielleicht als Fixie/Single-Speed aufziehen). Man wird sehen.
-update- 14.4.2010
Die Entscheidung ist praktisch gefallen. Vergangenen Sonntag war großer Fahrradbasteltag. Die 7-Gang-Nabe vom iBike wurde ausgetauscht, parallel dazu das BluBike geschlachtet. Nun liegt der Rahmen blank und ich täte es niemals übers Herz bringen, ihn nach all den Jahren in einen Altmetallcontainer zu werfen. Wenn es die Zeit zulässt, wird das volle Programm durchgezogen und es steht irgendwann wieder da wie neu. Auf den Bildern ist der aktuelle Zustand zu sehen.
Nach mehrjähriger Lagerung ist am 7.April 2013 die Entsorgung von Rahmen und Gabel des Blubikes in Kraft getreten.
Nachdem ich zwischen Mai und Juli ca. 250 km mit diesem Radel zurückgelegt habe komme ich zu folgendem abschließenden Testvotum:
-update- 21.8.2009
-update- 30.11.2009
Mein erstes Mountainbike (mit dem war ich auch auf der Gardaseetour im Oktober 1991) Black-Line-Fotoserie
-mittlerweile verkauft-
Mein erstes Rennrad und mein erstes höherwertigeres Bike überhaupt. Das Rad auf dem Bild ist nicht genau meines sondern nur eine Vergleichstype. Bis auf die beiden Umwerfer ist es aber technisch identisch mit meinem. Hier gibt´s aber ein Bild von exakt meinem Radel.
-mittlerweile verkauft-
- Reaktivierung läuft-
März 2009: Grobe Inspektion. Lenker höhergestellt, Ventile getauscht, aufgepumpt. Luft hält einigermaßen. 3-Gang-Schaltung geht, aber sehr schwergängig. Ständer wackelt, beim festziehen ist Bolzen abgerissen. Nun ist sie ganz ohne Ständer, weil ich den eh grad an einem anderen Rad brauchen konnte. Licht funktioniert. Glocke fehlt.
8. April 2009: Versuch einer ersten Probefahrt durch eine der ersten lauwarmen Nächte des Frühjahrs gescheitert, weil sich der Hinterreifen nicht mehr aufpumpen ließ. Die Ursache war schnell gefunden: ein ca. 2-Euro-Stück großes Loch im Schlauch. Scheinbar hat es den kurz nach meinem Aufpumpen paar Wochen vorher lautstark im Gartenhaus zerrissen. :-(
Am 14. Juli 2009 hat die Arabella einen frischen Schlauch hinten rein bekommen. Einen Seitenständer hat sie von der Grömitz übernommen, eine frische Klingel wurde kurzerhand von einem anderen Rad gerippt. Die Kettenspannung ist ein kritischer Punkt bei dem Rad. Ist die Kette zu lasch, klapperts im Kettenkasten. Ist sie zu stramm besteht die übliche Gefahr, dass die Kette reisst oder Lager kaputt gehen. Desweiteren nervt der Ein-/Ausbau des Hinterrads gewaltig. Zusätzlich zu dem üblichen Gewerch mit 3-Gangnaben kommt hinzu, dass irgendwie immer die Achse durchdreht, daher muss immer ganz fein gestuft abwechselnd links und rechts gelockert respektive festgezogen werden. Und zum Ausbau muss auch noch eine Schraube am Kettenkasten gelockert werden sonst kommt man mit der Kette nicht vorbei. Hinterher noch Drehmomentstütze festmachen und Schaltung einstellen... So kann sich der Austausch eines Schlauchs ganz schön hinziehen. Und nachdem der Reifen und das Felgenband in einem sehr mäßigen Zustand befindet ist mittelfristig gleich mit dem nächsten Platten zu rechnen. Naja, man wird sehen.
Die Arabella macht einen beachtlich guten Eindruck und bewegt sich im Vergleich zur Grömitz nahezu geräuschlos. In der "Rennbahn" im Pegnitztal am Nürnberger Wasserrad hab ich locker knapp über 30km/h am GPS-Tacho stehen gehabt. Da kann man nichts sagen. Die Jungfernfahrt von 14km von Fürth nach Nürnberg hat sich bravourös und pannenfrei überstanden. Tags drauf wurden am Niederndorfer Berg von Vach kommend 51 km/h als Top Speed ohne treten erreicht. An der Einstellung von Lenker und Sattel muss noch etwas optimiert werden. Was die Beleuchtungsanlage angeht kann eigentlich nur gesagt werden: Siehe Grömitz. Der Dynamo ist zwar etwas neuer und wohl deutlich besser, dafür hat das Vorderrad nen leichten Seitenschlag, sodass hier auch charakteristische Geräusche entstehen. Aber noch schlimmer ist der Scheinwerfer. Auch hier hatte ich das Gefühl, dass das Rücklicht 10x so hell ist wie eben jener. Im Direktvergleich zum Puch-Scheinwerfer der ja eigentlich für sich betrachtet auch nur eine bessere Positionslampe ist mit der man nicht wirklich was sieht ergibt sich folgendes Bild: Puch Scheinwerfer leuchtet die komplette Straße vor einem aus, während man bei der Arabella Lampe nur durch das Streulicht seitlich am Reflektor erkennt dass dieser an ist. Am Boden absolute Dunkelheit. Hab dann etwas weiter herunter geneigt, sodass bei wirklich absolut dunkler Straße ein leicht erhellter gelblicher Fleck am Boden zu erkennen ist. Der ist aber sofort weg, wenn Mondlicht im Spiel ist oder im Umkreis von 100m eine Straßenlaterne o.ä. steht.
-update- 23.08.2009:
Nun ist die Arabella 600km ohne zu murren gefahren, sogar die mindestens 30 Jahre alten Reifen haben ohne Pannen zwei Monate lang den ganzen Stadtverkehr ausgehalten aber nun scheints geballt zu kommen. Ich überlege, ob die das gute Stück wieder einmotte. Das ist ja ein Fass ohne Boden.
- Reaktivierung läuft seit 8. April 2009 -
Nach dem leider gescheiterten Versuch, die Arabella in Betrieb zu nehmen hab ich mir ersatzweise die Grömitz genauer angesehen. Das erste Wunder waren die Reifen. Das Rad steht seit gut 10-15 Jahren ungenutzt im Gartenhaus. Die Reifen sind komplett porös und beim Schieben des Rads klang es, als ob in jedem Rad 10 Gramm Bauschutt, Sand, Staub oder was auch immer drin wäre. Aber ich konnte sie Aufpumpen und die Luft hat problemlos die Strecke Fürth-Nürnberg durchgehalten. Unglaublich eigentlich. Die Räder drehen frei, wobei das Hinterrad einen gewaltigen Seitenschlag in der Stahlfelge drin hat. Das Licht geht auch vorne und hinten. Die Schaltung tut nicht, hauptsächlich wohl, weil das hintere Ende des Bowdenzugs durch den Anschlag durchrutscht. Da muss etwas geändert werden. Somit war klar, dass die Testfahrt auf die Schnelle nur im dritten Gang laufen kann. Die Handbremsen tun prinzipiell, wenn auch mehr schlecht als recht. Aber die Rücktrittbremse ist im Ernstfall ja auch noch da. Die Vorderradnabe, Innenlager und Pedalachsen sind einwandfrei, nur die Schaltnabe hinten macht einen sehr wackeligen Eindruck. Auch der das Lager der Federkonstruktion macht nicht gerade den solidesten Eindruck.
Los ging es. Man muss sagen, wenn man einmal die Grömitz im dritten Gang auf "Reisegeschwindigkeit" hochbeschleunigt hat ist klar, dass man das am besten kein zweites mal mehr auf der Fahrt macht. Das passt aber auch ideal mit der praktisch nicht vorhandenen Bremsleistung zusammen. Es darf im Grunde nichts in den Weg kommen. Die Glocke sitzt fest und ist zunächst auf der Testfahrt unbrauchbar. Aber auch das ist unkritisch, weil die Grömitz insbesondere im Dynamobetrieb eine unbeschreibliche Geräuschkulisse fabriziert. Die muss so immens sein, dass tatsächlich alle Leute auf dem Radweg weggesprungen sind und geguckt haben was da für ein Ungetüm kommt. Allein die Geräusche, die der Dynamo von ca. 1960 produziert, sprengen wohl das Vorstellungsvermögen des heutigen Menschen völlig. Das Fahrgefühl auf der Grömitz entspricht aber in etwa dem was ich mir von einem alten Rolls Royce Phanton wie in Indiana Jones - Teil 1 übertragen aufs Fahrrad vorstellen würde. Wie Schweben über einen Wolkenteppich. Was das Licht angeht kommt es mir vor, dass die Glühbirnen vorne und hinten vertauscht sind. Vorne glimmts nur ganz schwach gelblich während hinten ein gleißend helles Rot emittiert wird, dass ich alle 5 Minuten geguckt habe, ob wohl der Glühwendel schon durchgebrannt ist. Gut, dass ich parallel noch mein superhelles LED-Stirnlämpchen am Helm habe. Insgesamt habe ich die für die Strecke üblichen 36 Minuten auf dem BluBike ganz knapp unterboten. Eine reife Stegreif-Leistung für so einen Quasi-Scheunenfund, meine ich.
Primär sind erstmal zwei Dinge zu tun. Erstens muss die Glühbirnensituation gecheckt werden, bevor weiterer Schaden entsteht. Der Dynamo ist natürlich ein Ärgernis, kann aber aus Authentizitätsgründen nicht ausgetauscht werden solange er funktioniert. Als zweites muss die Schaltung gerichtet werden, damit das Radel wieder alltagstauglich wird, insbesondere im Sommer wenn mehr Verkehr ist und man öfters mal notbremsen und neu anfahren muss sowie für Strecken mit anspruchsvollerem Höhenprofil als Fürth-Nürnberg. Sollte aus der Schaltung nichts mehr rauszuholen sein, könnte ich mir vorstellen ein komplett neues Hinterrad einzusetzen mit 6- oder 7-Gang Nabenschaltung und Grip-Shift und entsprechend einer neuen Felge ohne Schlag. Das hätte seinen besonderen Reiz auf der Grömitz. :-) Und bei der nächsten Reifenpanne fliegen definitiv beide Schläuche und Reifen pauschal raus.
-update- 11. April 2009: mit der Rückleuchte passt alles, es ist eine kleine Birne mit der Aufschrift "6V / 0.1A2 drin, also 0.6 Watt. Vorne ist eine suspekte, da fast schwarz eingefärbte Birne mit 6V / 4 Watt drin, wo noch dazu die Verklebung zwische Gewindesocken und Glaskörper gelöst ist. Die muss wohl mal getauscht werden. Die Schaltung ist auch grob gefixt. Der Schaltzug wird aber wahrscheinlich nicht lange so halten. Desweiteren sieht die Schaltkette, die in die 3-Gang-Nabe reingeht aus als wäre ein LKW drübergefahren. Die Vorderradbremse geht jetzt auch wieder besser, nachdem ich ein Schräuchen festgezogen habe. Die hintere Felgenbremse hat einen Druckpunkt, als wenn man an einem Kaugummi zieht. Evtl. muss da mal eine andere Bremse getestet werden und der Bremszug etwas gekürzt werden. Dann muss ein längerer Ständer montiert werden, damit das Schlachtschiff sicher steht. Mal sehen ob aus dem geplanten Trip Nürnberg-Herzogenaurach am 15.April was wird.
Kommentar von meinem Bruder Olaf ;-)
Die Bremse darf aus Authentizitätsgründen natürlich auch nicht getauscht werden. Außerdem: Schlachtschiffe haben nun mal einen Bremsweg von ein paar Kilometern (Tanker stehen nach frühestens 10 km aus voller Fahrt; Eisenbahnzüge u.U. auch), das ist dann bei solchen Fahrrädern eben genauso. Damit muss man leben. Deshalb: Strecke besser planen: Wenn man anhalten will, gegen einen Berg fahren, so steht man schneller (das ist der Vorteil eines Fahrrads, den man beim Schlachtschiff nicht hat; da kann man höchstens gegen eine Klippe fahren, dann steht man dann sofort).
Am 14. Juli 2009 hab ich die Grömitz erstmal wieder eingemottet und auf halber Strecke des Heimwegs gegen die Arabella eingetauscht. Die hat die letzten Monate völlig wartungs- und pannenfrei überstanden. Trotzdem - nachdem ich nun nach der Transalp leistungsmäßig etwas erstarkt bin, ging mir das Geklapper etwas auf die Nerven und der Federhinterbau ist bei zügiger Fahrt im Wiegetritt über den Niederndorfer Berg auch etwas nervig. Auch kostet mich die Grömitz als Alltagsrad täglich sicher etwa 20 Minuten Zeit und die ist immer knapp. Darüberhinaus hab ich die letzten Fahrten in Kurven ständig mit dem Pedal auf der Straße aufgesetzt. Jedenfalls hat sie dieses Jahr ziemlich exakt 500 km lang viel Spaß bereitet und nun ist ein anderes Rad dran. Von größeren Umrüstungen und Investitionen wurde zum Glück abgesehen. Ihren Seitenständer durfte sie nun auch gleich der Arabella spenden. An der passt er nämlich von der Länge her wie angegossen was an der Grömitz nicht der Fall war. Die konnte ich immer nur irgendwo anlehnen weil der Ständer zu kurz war.
Super Single-Speed-Rad. Optimal um damit im Sommer Spaß zu haben. Hat 26" x 2.25 - Bereifung. Damit kann man auch mal locker durch ein tellergroßes Schlagloch cruisen ohne dass man´s merkt. Wäre es nach dem Willen des Prokuristen der Firma in der ich arbeite gegangen, wäre das Rad im Sommer 2009 auf den Schrottplatz verbracht worden. Zum Glück hatte der mit der Entsorgung beauftragte Mitarbeiter sowas wie ein Gewissen und hat das Rad stattdessen bloß versteckt.